Die Kultur des Klosters

Lassen Sie sich von der Kultur des Klosters inspirieren und entdecken Sie dabei unter anderem die Klangwelt der grössten Orgel der Schweiz.

Kunst

Die darstellende Kunst findet im Kloster Engelberg durch herausragende Künstler besonders seit dem 20. Jahrhundert eine reiche Entfaltung.

Bruder Xaver Ruckstuhl (1911–1979) hat sich einen Namen gemacht mit seinen Skulpturen und neuen Kirchenraumgestaltungen in der Zeit um das Zweite Vatikanische Konzil.

Auf den Klosterführungen entdecken die Besuchenden unter anderem die handwerklich beeindruckenden Holzintarsienarbeiten von Bruder Columban Louis (1887–1966).

Pater Karl Stadler (1921–2012) wurde durch seine bildnerische und fotografische Tätigkeit bekannt. Er hat zahlreiche Kirchenräume und Klöster in der Schweiz mit seinen Wand- und Glasmalereien bereichert.

Tag für Tag in seinem Atelier aktiv ist Pater Eugen Bollin (*1939). Durch sein modernes zeichnerisches Schaffen und seine Gemälde hat er sich einen Namen im schweizerischen Kunstbetrieb erworben.

Die grösste Orgel der Schweiz

Auf der Westempore der Kirche steht die grösste Orgel der Schweiz. Sie besitzt 9097 klingende Pfeifen für 137 Register, die sich auf vier Manuale und das Pedal verteilen. Im Grundbestand geht diese Orgel auf das Jahr 1877 zurück. Damals vollendete der Luzerner Orgelbauer Friedrich GoII (1839–1911) das mechanische Werk mit 50 klingenden Registern auf drei Manualen und einem Pedal. Auf Initiative des Engelberger Organisten P. Leopold Beul (1886–1955) wurde die Orgel 1924–1926 durch KarI Goll (1876-1967) aus- und umgebaut. Es entstand unter Verwendung des alten Pfeifenmaterials eine neue pneumatische Orgel. Der Pariser Meisterorganist Marcel Dupré (1886–1971) war nach dem Kollaudationskonzert voll des Lobes für dieses Instrument. 1992/93 wurde die Orgel durch die Orgelbaufirma Graf einer umfassenden Renovation unterzogen und um zwei Mixtur-Register im Pedal erweitert. Der alte Spieltisch wurde zur technischen Optimierung durch einen neuen mit elektrischer Traktur und Registratur ersetzt.

Die Klosterkirche besitzt eine zweite, ins Chorgestühl integrierte, kleinere Orgel. Bis 1902 war dies ein Werk von Hans Josef Anderhalden (1694–1746) mit zehn Registern im Manual und drei im Pedal. Auf dieser Orgel musizierte 1831 bei seinem Besuch in Engelberg Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847). Sie wurde 1902 durch ein pneumatisches Werk von Friedrich Goll er-setzt. Unter Wahrung des gesamten historischen Pfeifenwerks wurde 2007 von der Firma Kuhn (Männedorf ZH) eine neue mechanische Orgel in den barocken Prospekt integriert. So entstand eine «Klangdenkmal Orgel» mit 26 Registern auf zwei Manualen und einem Pedal, welches die monumentale «Grosse Orgel» für das tägliche liturgische Spiel bestens ergänzt.

Stiftsbibliothek

Das Stiftsarchiv des Benediktinerklosters Engelberg bewahrt die Geschichte des Klosters und des Tals auf. Es beherbergt den Urkunden- und Aktenbestand des ehemaligen Klosterstaates (bis 1798), Akten der Klostergemeinschaft, das Missionsarchiv Kamerun, das Pfarrarchiv sowie diverse Sammlungen. Das Stiftsarchiv des Benediktinerklosters Engelberg ist eines der ganz wenigen Klosterarchive der Schweiz, wo trotz Brandkatastrophen der Schriftenbestand beinahe vollständig erhalten geblieben ist. Neben Handschriften aus der Zeit von Abt Frowin beherbergt das Archiv auch bedeutende Inkunabeln.

Musik

Bei klösterlicher Musikpflege denkt man zunächst an sakrale Werke. Kaum bekannt ist, dass im Benediktinerkloster Engelberg seit je ein vielseitiges Musikschaffen gepflegt worden ist. Schon vor dem 19. Jahrhundert haben Klosterschüler Opern aufgeführt. Über das Hochtal von Engelberg hinaus bekannte Musiker aus dem Benediktinerkloster waren:

  • Pater Emanuel Bucher (1896 - 1975)
  • Pater Norbert Hegner (1913 - 1995)
  • Pater Roman Hofer (1942 - 2011)

Musikbibliothek

In der von der Stiftsbibliothek getrennt liegenden Musikbibliothek werden die Musikalien des Benediktinerklosters Engelberg gesammelt und aufbewahrt. Besonders reichhaltig sind die Bestände aus der Zeit nach dem Klosterbrand von 1729.

Die ältesten vorhandenen Werke von Konventualen sind die Kompositionen der Patres Benedikt Deuring (1690–1768) und Wolfgang Iten (1712–1769). Danach reichen die hauseigenen Kompositionen bis in die heutige Zeit.

Für Forschungsarbeiten ist die Musikbibliothek gegen Voranmeldung zugänglich.

Stiftschor

Der Stiftschor Engelberg blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Primäre Aufgabe des Chors ist die Gottesdienstgestaltung. Die Engelberger Mönche und ihre Schüler pflegen den Chorgesang seit der Klostergründung im Jahre 1120. Heute erarbeiten Mönche, Schülerinnen und Schüler der Stiftsschule und Singbegeisterte aus Engelberg und der Umgebung verschiedenste musikalische Werke. Das jährliche Weihnachtskonzert stellt einen Höhepunkt im Chorleben dar. Immer wieder realisiert der Stiftschor Projekte, für die externer Sukkurs von Gastsängerinnen und -sängern benötigt wird. Zum Klingen gebracht werden bekannte und unbekannte Werke, alte und moderne Musik, Weltbekanntes und Trouvaillen aus der Musikbibliothek des Klosters.

Ruth Mory-Wigger

Stiftskapellmeisterin

ruth.mory@stiftsschule-engelberg.ch
+41 (0)41 639 61 94

Pater Bonaventura Thürlemann

Der Erfinder und Sonnenuhrmacher Pater Bonaventura Thürlemann steht exemplarisch für die Leistungen von Generationen von Mönchen, die im Benediktinerkloster Engelberg gewirkt haben. Seit Jahren befasst sich der in Engelberg lebende Mathematik-Professor Louis-Sepp Willimann mit den von seinem ehemaligen Lehrer realisierten Sonnenuhren. Zu Ehren von P. Bonaventura hat er seine Werke zusammengefasst.

Das Kloster unterstützen

Damit wir unsere vielfältigen Aufgaben weiterhin erfüllen können, sind wir auf Unterstützung angewiesen – ideelle und finanzielle.

 

Aktuelles

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P. Benedikt Locher feiert Namenstag

Benediktstag

Der Benediktstag ist in Engelberg ein staatlicher Feiertag. Wir feiern an diesem Tag (21. März) den Tod unseres Ordensgründers des hl. Benedikt (480-547), der in seinem Sterben für den Himmel, für das neue Leben, geboren wurde.

P. Patrick Ledergerber feiert Namenstag